Ostseecamp Seeblick Rerik
Mittelgroßer trotzdem recht familiär wirkender Platz mit sehr großzügigen Stellplätzen (300 Plätze, vielleicht 5 ha). Plateauartig 10-15m über dem Meeresspiegel. Die vorderen Plätze haben von Hochufer einen schönen Blick aufs Meer. Unterhalb ist ein 5-10m breiter Steifen Stand mit Sand und Steinen.
Ausstattung, Sauberkeit und Preis in Ordnung. Laden und Restaurant vorhanden. Es richt manchmal etwas nach altem Frittenfett, aber es schmeckt recht gut. Bratkartoffel mit Hering oder Dorsch sind spitze.
Es gibt ein großes Unterhaltungsprogramm für Kinder. Trotz zahlreicher Jugendlicher und Kinder ist es recht ruhig am Platz und man kann sehr gut ausschlafen.
Die Crew ist freundlich und kompetent. Im einzelnen sind da Friedel der alte Haudegen und Mädchen für alles, mit seinem Wildhund aus Hurghada, Mike TL und Basismanager und Holger TL und Bootsführer, sowie Anne als Diveguide.
Am Wochenende kommen oft etliche Tauchschüler und weiterer Staff aus Berlin (10-20). Mit mehreren Schlauchbooten und 4-8 Ausfahrten am Tag sind die Boote und Plätze trotzdem nicht überfüllt. Unter der Woche ist es ruhiger, aber genug Betrieb, dass auch hier immer verschiedene Ausfahrten zu sehr Langschläfer freundlichen Zeiten (zwischen 10 und 17h, + ggf. Nacht-TG.) angeboten werden.
Die Gebäude selbst sind nicht aus Glas und Marmor, sondern eher Barackenartig aber sauber und aufgeräumt. Spülmöglichkeiten sind vorhanden. Toiletten und Duschen muss man am Campingplatz nutzen. Leihausrüstung ist zahlreich und in gutem Zustand.
Der Grund ist größtenteils Sand, manchmal ein wenig Seegras. Sobald ein paar Steine, Felsbrocken oder sonstige Kristallisationspunkte wie Schiffsüberreste herum liegen werden sie schnell mit verschiedenen Braunalgen, Muscheln und Plumose Anemonen bewachsen.
Fische und Krustentiere sieht man auch etliche, insbesondere Aalmuttern, Dorsche, Schollen, Krabben, Garnelen und Seenadeln (!).
Haus Riff: Einstieg direkt am Strand unterhalb der Basis. Bei Tiefen von 3-7m kann man stundenlang über Sand und Geröllfelder spazieren und vor sich hin dösen.
Torfbruch: Dramatischer Tauchplatz - eine Torfkante von 20 - 120cm zieht sich über mehrere 100m quer zur Küstenlinie. Im Torfbruch sieh man alte Astreste und etliche Bewohner. Die Dramatik kommt erst nach dem Austauchen wenn binnen 30 Minuten der Wind auf Stärke 4-5 auffrischt, die Wellen 2-3m erreichen und Holger nervös auf die Leiter trommelt :-)
Wrack Sturmvogel: Von einigen Jahren beim Abschleppen gesunkener und total zerdepperter Kahn. Auf einer Tiefe von 7-8m liegen jetzt die Teile auf einer Fläche von 20 mal 100m verstreut. Maschine, Getriebe und Schraube sind gut zu sehen. Die Wände liegen großteils als Platten flach im Wasser.
Wrack Zweimaster: Älteres Zweimastsegelschiff mit Metallrumpf. Der Rumpf liegt in 25m aufrecht auf dem Sand. Von Deck und Aufbauten ist nichts mehr erhalten. Die Ladenräume sind mit Sand halb gefüllt und leicht von oben zugänglich. Im Wrack wohnen etliche Dorsche und unzählige Krabben. Der Stahlhülle ist über und über mit Anemonen, Seenelken und Muscheln bewachsen.
Wegen schlechtem Wetter am letzen Tag konnten wir leider das angeblich beste Wrack der Gegend, den Ewer von Wismar nicht besuchen. Nächstes mal dann....
Gut - wenn man das alles berücksichtig und einen sehr geruhsamen, auch preisgünstigen Urlaub machen, Zeit zum Ausschlafen, Lesen, Familie, Spazierengehen und Faulenzen haben will - dann ist man an der Ostsee für ein paar Tage gut aufgehoben.
Weitere Bilder gibt's hier im Fotoalbum Ostsee.