Es geht um die essentielle Bedrohung der Haie und damit des gesamten Meeres-Ökosystems durch Finning und kommerziellen Fischfang. Neben beeindruckenden Unterwasseraufnahmen zeigt der Film den mühsamen und teilweise sehr gefährlichen Kampf engagierter Umweltschützer gegen illegalen aber auch teilweise auf Druck von Fischereilobby und zwielichtigen Wirtschaftskreisen erlaubten, unkontrollierten und unverantwortlichen Langleinen- und Netzfang von Haien.
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zum Film unter
www.sharkwater.de
Faszination: Tolle Aufnahmen von Hammerhaischulen, Walhaien, spektakuläre Szenen mit dem weißer Hai, Tigerhaien, Teppichhaie und anderen interessanten Meeresbewohnern wie Wale, Delfine, Schildkröten und Seelöwen lassen das Taucherherz höher schlagen.
Angst: Es wird dargestellt wie Steven Spielbergs Film " Der Weiße Hai " Ende der 70ziger Jahre den Nerv und die unterbewusste Angst vieler Menschen traf. Dieser "Block-Buster" ging um die Welt und verankerte die Horrorvorstellungen von der " Menschen fressenden Bestie Hai " noch tiefer in weiten Kreisen der Bevölkerung. "Haijäger" und "Sportangler", die Haie fangen und töten, gelten vielerorts bis heute als Helden. Abschreckende Beispiele dieser Spezies kommen im Film zu Wort.
Angst und Unwissenheit führen dazu, dass die meisten nicht tauchenden Mitmenschen mit Kopfschütteln und völligem Unverständnis reagieren, wenn wir von unserer Faszination bei Begegnungen mit Haien erzählen.
Fischerei: Als eine der Hauptbedrohungen für den Fortbestand der Haie in den Weltmeeren wird die Rolle der kommerziellen Fischfangflotten beschrieben. Teilweise durch gezielten Fang für Produkte, die mit völlig unverfänglichen Namen in unsere Läden kommen, wie Seeaal oder Schillerlocken und große Teile des britischen Nationalgerichts "fish'n chips". Teilweise einfach als ungewollter Beifang in ihren riesigen Schleppnetzen oder bei der Langleinenfischerei (siehe Wikipedia und WWF-Bericht ).
Im Film wird auch eine Verbindung zur aktuellen Diskussion um " Treibhauseffekt und Klimakatastrophe " hergestellt. Mit dem Verschwinden der Haie als Spitze der Nahrungskette könnten Planktonfresser überhand nehmen und das für den CO2 Abbau ernorm wichtige Plankton dezimieren.
Finning: Als negativer Gipfel der Verfolgung der Haie wird das Finning gezeigt. Bei dieser grausamen Technik werden die Haie gezielt, meist mit Langleinen, gefangen und an Bord gezogen. Dann werden bei lebendigem Leib die Flossen abgeschnitten und der Körper zurück ins Wasser geworfen. Da die Tiere sich nicht mehr fortbewegen können und damit die Kiemen nicht mehr zum Atmen durchströmt werden, tritt der Tod durch qualvolles Ersticken ein. Ursache hierfür ist die große Nachfrage in asiatischen Ländern.
Aktionen: Als Rob mit eigenen Augen sieht wie Haie verstümmelt oder abgeschlachtet werden, verändert das tiefgreifend sein Leben und er beschließt sich aktiv dem Schutz der Haie zu widmen. Er begleitet Paul Watson auf dessen "Umweltschutz-Kampfschiff" Sea Shepherd bei Aktionen um Cocos und Galapagos.
Cocos Island, Costa Rica: Der vorgebliche Schutz der Haie im sich sehr umweltbewusst gebenden Costa Rica wird unterlaufen durch illegal operierende Fischkutter. Durch die taiwanesische "shark fin Mafia" korrumpierte Politiker und Behördenvertreter dulden oder unterstützen das Treiben. Besonders betroffen sind die 500 km westlich im Pazifik liegenden Cocos Inseln, Treffplatz der weltweit größten Ansammlungen von Hammerhaien. Mittlerweile zeigt der Kampf lokaler Umweltschutzorganisationen wie PRETOMA und große Demonstrationen erste Erfolge.
Galapagos, Ecuador: Eigentlich besteht im Naturschutzgebiet der Galapagosinseln ein mehrfach bekräftigtes Verbot des Langleinenfangs. Widerstand der nationalen Fischereiverbände Ecuadors führten aber zur zeitweiligen Aussetzung und Schwächung der Durchsetzung der Restriktionen. Rob und Paul beteiligen sich an Aktionen von "Park-Rangern" der Naturschutzbehörde gegen illegale Fangkutter.
Fortsetzung unten ...: Für Leute, die den Film noch ansehen wollen, soll hier nicht die ganze spannende Geschichte verraten werden. Für all diejenigen aber, die es nicht in den Film schaffen, gibt es zum Weiterlesen unten weitere Details und Hintergründe.
Von den Haupttodesursachen in der westlichen Welt - Herz und Kreislauferkrankungen, Bewegungsmangel, ungesunder Lebenswandel- , sowie in Entwicklungsländern - Kriege, Hunger, Seuchen - ganz zu schweigen.
Wandelt das Zitat aus Nemo: "Haie sind Freunde, nicht Futter"
und bedenkt auch noch
Hintergründe
Angebliche Verbesserungen oder Maßnahmen zum Schutz der Tiere wie "tag and relase" (also fangen, messen und wieder freilassen) bringen wenig, weil auch hierbei die Tiere oft schwer verletzt werden und bald nach dem Freilassen sterben. Begrenzungen, dass jedes Boot nur einen Hai zur Wertung bringen darf, sind völlig sinnlos, weil niemand verhindert, dass nur der jeweils größte zurück gebracht und alle anderen vorher über Bord geworfen werden.
... Fischerei: Nachhaltige Produktion (" sustainable food produktion ") - kaum ein Mensch würde heute auf die Idee kommen, in die Wälder zu gehen, einfach unkontrolliert Tiere zu fangen, zu töten und zu vermarkten. Man hat hier erkannt, dass wenn man tierische Produkte und Fleisch als Nahrungsmittel haben will, es ohne eine geordnete, kontrollierte Tierproduktion mit Zucht, Hege und Pflege nicht geht.
Fisch in Farmen zu züchten und zu halten ist eine Möglichkeit. Dabei gibt es jede Menge Folgeprobleme der Massentierhaltung z.B. die Beschaffung des Futters (großer Bedarf an tierischem Eiweiß), die Notwendigkeit Krankheiten durch Antibiotika zu bekämpfen, und Auswirkung auf nahe lebende, wilde Artverwandte.
Alternativen sind Fangquoten, Schutzzonen, Regenerationszeiten, Fangmoratorien für bedrohte Arten, Tierqual und Beifang vermeidende gezielte Fangmethoden vorzuschreiben und natürlich das ganze weltweit wirkungsvoll zu kontrollieren und Verstöße zu ahnden.
Viele Fischarten haben prinzipiell sehr hohe Reproduktionsfähigkeiten. Bei manchen Arten legt ein Weibchen über 100.000 Eier. Die Maßlosigkeit der industriell betriebenen Fischerei bedroht auch viele dieser Arten. Durch Festlegen und Durchsetzen von angemessenen Fangquoten könnten man das Aussterben verhindern und die Bestände langfristig sichern.
Bei Haien, Rochen und Meeressäugetieren wie Wale und Delfine sieht es aber leider ganz anders aus. Viele Haiarten werden erst im Alter von 10 bis 15 Jahren fortpflanzungsfähig und gebären dann einzelne wenige Nachkommen pro Jahr. Bei einigen Arten erreichen nur noch wenige Individuen das fortpflanzungsfähige Alter. Man muss davon ausgehen, dass etliche Haiarten bereits so stark dezimiert sind, dass die Reproduktion nicht mehr möglich ist und das Aussterben dieser Arten damit praktisch jetzt schon besiegelt und unumkehrbar ist.
... Finning: Noch vor wenigen Jahren waren Haifischflossensuppe oder Pseudoheilmittel aus Haiknorpel, die angeblich Krebs verhindern, einer kleinen Oberschicht in asiatischen Staaten (Schwerpunkt China und Taiwan) vorbehalten. Mit dem wachsenden Wohlstand der chinesischen Mittelschicht gibt es mittlerweile eine stark gestiegene Nachfrage nach diesen Produkten. Bei Preisen von mehreren hundert Dollar pro Kilo getrocknete Flossen oder Knorpel boomt der legale und illegale Markt weltweit. Mittlerweile ist in viele Ländern wie auch in der EU "finning" zwar verboten, aber es fehlt an der wirksamen Durchsetzung, siehe www.sharkalliance.org .
... Haimedizinprodukte: Obwohl nachgewiesenermaßen wirkungslos, nährt der Autor Dr. William L. Lane seit Anfang der 90ziger Jahre die Hoffnung von Krebskranken mit wissenschaftlich fragwürdigen Argumenten, siehe den Artikel " Der Hai Kann den Krebs nicht besiegen " in der Zeitschrift mare und " Haiknorpel gegen Krebs " einen Bericht auf SharkInfo.ch. Einer der Hauptlieferanten solcher Produkte ist die in Puntarenas, Costa Rica, ansässige Firma "" Shark Technology of Costa Rica ".
... Aktionen: Rob begleitet Paul Watson auf dessen "Umweltschutz-Kampfschiff" Sea Shepherd. Paul, einer der ersten und aktivsten Kämpfer im Kampf um den Schutz von Walen und anderen Meereslebewesen, war früher bei Greenpeace, trennte sich 1977, weil ihm die Aktionen dort zu wenig konsequent waren. Er achtet zwar darauf keine Menschen zu verletzen, versenkt aber schon mal gerne den einen oder anderen Walfangkutter.
Auf Einladung der Regierung wollten sie Aktionen zur Überwachung des Verbots von Langleinenfang in den geschützten Gewässern Costa Ricas rund um die Cocos Inseln durchführen.
Im Laufe der Operation stellen die Umweltschützer ein illegal operierendes Schiff. Trotz mehrmaliger Aufforderung die Langleinen und das Haifangen und Töten zu beenden, fahren die Fischer fort Haie einzuholen und zu töten. Daraufhin setzen die Umweltschützer Wasserwerfer ein und drohen den Kutter zu rammen. Nach Kapitulation der Besatzung wird das Fangschiff ins Schlepptau genommen, um es am Festland den Behörden zu übergeben. Kurz vor Einlaufen in den Hafen von Puntarernas wird die Sea Shepherd ihrerseits von der örtlichen Behörden aufgebracht, die Besatzung verhaftet, das Schiff durchsucht um die Filmaufnahmen zu beschlagnahmen. Der Besatzung sollte der Prozess gemacht werden wegen Angriff auf das Fischerboot. Die Fischer blieben völlig unbehelligt. Anscheinend hat die Fischereilobby beste Kontakte - es stinkt förmlich nach Korruption.
Nachdem ihm Rechtsanwälte vor der drohenden Verurteilung durch Geschworene warnen, entzieht sich Rob der Gerichtsverhandlung und flieht aus Costa Rica. Ein paar Monate später kehrt er inkognito in die Hafenstadt Puntarenas zurück, um Nachforschungen über die lokale "Haiflossen-Maffia" anzustellen. Beeindruckende und beklemmende Aufnahmen von illegalen Anlandekais (nach den Gesetzen Cosa Ricas sind diese privaten, nicht genehmigten Docks illegal, aber die Behörden vor Ort unternehmen nichts) und der Trocknung tausender Haiflossen auf Barackendächern entstehen dabei. Nicht nur während dieser Aktion schweben Rob und seine Begleiter in großer Gefahr für Leib und Leben.
Als Teilerfolg im Kampf zum Schutz der Haie in Costa Rica kann verzeichnet werden, dass die Menschen dort, in einem Land mit hohem Bildungsniveau und breitem Interesse an Umweltschutzthemen und auch Ökotourismus, sich in wirkungsvollen Protesten für die Umsetzung der bestehenden Schutzvorschriften einsetzen, siehe " March Against Shark Finning and Privileges for Taiwanese Vessels in Costa Rica " und PRETOMA: Internacional Policy Aids Shark Conservation .
Galapagos, Ecuador: Schauplatzwechsel - Nachdem die Fischer für die große Nachfrage in Asien die Seegurken-Bestände geplündert haben, arbeitet ihre Lobby daran, den lukrativen Markt mit Haiflossen und Haiprodukten zu öffnen. Zeitweilig war sogar das Langleinen-Fischen um Galapagos erlaubt.
Inzwischen hat Ecuador die Erlaubnis der Langleinenfischerei um Galapagos widerrufen. Kritiker behaupten aber, dass die Einschränkungen bei der Erlaubnisvergabe für Safariboote, die entfernt gelegenen Inseln Wolf und Darwin anfahren zu dürfen, damit zusammen hängen, dass man Berichterstattung über Verstöße gegen das Verbot und internationale Proteste verhindern will, um schlechtes Image zu vermeiden. Die Beschränkungen für Wolf und Darwin könnten aber auch mit der Ankündigung US-amerikanischer Reiseveranstalter zusammen hängen, die dort mit Luxus-Kreuzfahrschiffen operieren wollen.