Wer gerne einen Kommentar dazu abgeben will, kann das tun, hier in Helmuts Tauchblog / Höhlentauchen Mexiko, November 2013
Mexiko und die Cenoten sind auf der "boot" 2013 stark vertreten, aber die meisten winken ab, wollen unseren Schein nicht akzeptieren und würden uns nur über zwei volle Kurse zum full cave diver brevetieren. Lediglich Dirk Penzel mit seinem eigenen Tauchbusiness "Cenote-diving" verspricht unsere Ausbildung zu prüfen und bei seinem Verband IANTD abzuklären, ob unser "cave-1" von PADT als Äquivalent zu einem Intro-Cave akzeptiert wird. Wir besprechen gleich noch Termine, Abläufe, Unterkunftsmöglichkeiten, und sind von seiner kompetenten, ruhigen, unaufdringlichen Art angetan. Ein paar Wochen später kommt das OK von IANTD und wir buchen daraufhin Flüge direkt bei Condor und das Hotel über Dirk.
Am Lufthansaschalter der nächste Schock - wir haben die Bestätigung für das gebuchte Übergepäck vergessen und Lufthansa mit dem Zubringerflug nach Frankfurt hat keinen Zugriff auf die Condor-Datenbank und weigert sich das Gepäck ein zu checken. Zum Glück hab ich das Notebook dabei und finde die Mail mit der Bestätigung. Der Flug hat deutlich Verspätung und in Frankfurt werden wir schon aufgerufen, kaum dass wir die Maschine aus München verlassen haben. Der Stress geht weiter - im Laufschritt durch den riesigen Flughafen zum Terminal. Uwe braucht noch eine Bordkarte und unsere über Lufthansa ausgedruckten müssen auf Condor umgeschrieben werden.
Die vorgesehene Maschine - eine nagelneu ausgebaute 767 - steht auch nicht zur Verfügung und es wird kurzfristig auf eine ältere etwas anders bestuhlte umgebucht. Dabei gehen auch noch die schönen, gebuchten Sitzplatz - Doppelreihe Fenster/Gang über den Jordan und wir werden im Flieger auf separate Plätze gesetzt. Andere Leute sind mit der Zuweisung auch völlig unzufrieden und so geht das Gezeter, Geschacher und Geschiebe um passende Sitzplätze im Flieger weiter. Uwe mit seinen Meilen upgradet betrachtet das aus sicherer Entfernung und wartet auf seinen Begrüßungschampagner.
Bei vorhergesagten 300 km/h Gegenwind wird die Route auch noch über Kanada umgeleitet und dauert deutlich länger als geplant. Das Flugzeug ist alt, das Entertainment vorsintflutlich und die Sitze eng und unbequem - gut, wir wollten ja keinen Aufpreis zahlen, und irgendwann nach knapp 14 Stunden haben wir es dann überstanden.
In Cancun dauert es dann auch einige Zeit bis wir alle Einreiseformalitäten und den Zoll über uns ergehen lassen - Monika hat bei der Zufallsauswahl einen Treffer gelandet und muss (meine) Tauchtasche komplett durchwühlen lassen. Leicht geschafft lädt uns der von Dirk organisierte Fahrer in seinen Kleinbus und nach weiteren 45 Minuten sind wir endlich in unserem Hotel. Dirk hat per Handy erfahren wann wir eintreffen und kommt kurz vorbei uns zu begrüßen. Noch eine Kleinigkeit essen und danach fallen wir todmüde ins Bett.
Ganz gegen unsere sonstigen Buchungsgewohnheiten entscheiden wir uns für das Reef Playaycar - all inklusiv einschließlich Strandanimation (sehr dezent). Die Anlage ist eine der ältesten, aber nicht überaltert - eher gut eingearbeitet. Sie liegt langgezogen auf einem Grundstück zwischen der Straße und dem schönen breiten (karibischen!) Sandstrand. Zu Beginn die modern und geschmackvoll eingerichtete Empfangshalle mit Lobby, Souvenirladen, Tour-Veranstaltungsbüro und Bar mit Großbildschirm und meist Fußballübertragungen. Darüber eine große Veranstaltungshalle, in der jeden Abend abwechselnde Shows geboten werden und einmal die Woche das Büffet stattfindet. Davor noch eine Stroh gedeckte große Freiluftbar.
Die einzelnen Unterkünfte sind in Zweierblocks a 3 Stockwerken mit jeweils 4 geräumigen Zimmern pro Etage angeordnet. Es gibt runter zum Strand links und rechts des Weges 2 mal 5 dieser Dopplerblocks, so dass man rund auf 250 Zimmer kommt. Der Abstand zwischen den gegenüberliegenden Reihen beträgt ca. 50 m und ist mit hohen Palmen, Gebüschen, kleinen künstlichen Cenoten und Wasserläufen schön gestaltet und bietet ein kühles, schattiges, aber auch typisch feuchtes Klima.
Den Abschluss zum Strand bildet ein großes Areal mit 2 Swimmingpools, Poolbar, Snackbar, dem offenen, hellen Restaurant mit Luftzug und Ventilatoren (ohne AC!), Tauchbasis, Kindermalecke, Volleyballfeld und einem großen Strandbereich mit vielen Liegen und Sonnenschirmen.
Dieser Strand zieht sich über Kilometer am türkisblauen Meer
entlang. In 15 Minuten Fußmarsch erreicht man Playa del Carmen -
Zentrum und Fährhafen nach Cozumel.
Das Essen, zu fast jeder Tages- und Nachtzeit erhältlich, ist in
Buffetform angeboten und sehr reichhaltig und abwechslungsreich. Getränke,
selbst alkoholische wie Bier, Wein und Cocktails, sind auch
inklusive. Nicht alle Gäste bringen die notwendige Selbstdisziplin
mit und so sind nachmittags schon mal laute Gesänge aus dem Pool mit
direktem Zugang zur Bar zu hören - insgesamt aber nirgends
Ballermann-Atmosphäre.
Für unseren Zweck - um uns nur aufs Tauchen zu konzentrieren und nach anstrengenden Tauchausflügen einfach an den Strand zu legen - ist es die ideale Wahl. Salat und Rohkost meiden wir dann aber doch bald - das leichte Grummeln im Bauch gebietet es.
Wir sind hierher gekommen, um den Höhlentauchkurs im 2.Level, den "full cave diver" zu machen und anschließend noch möglichst viele Höhlen zu betauchen. Wie oben bei Planung beschrieben machen wir den Kurs und tauchen anschließend mit Dirk Penzel, "Cenote-diving".
mit Dirk Penzel
Cenote-diving
Sehr gut gefällt uns die Art, wie Dirk seine Rolle als Kursleiter versteht: Nicht - " ich Tauchlehrer, hab immer Recht - du Schüler, du Depp ". Sondern er erklärt verständlich seine Vorstellungen, dann besprechen wir ob oder was wir anders gelernt haben oder anders machen würden - und wenn unser Vorgehen "sicher" ist, können wir es auch so machen wie wir wollen. Meist aber passen wir unsere Prozeduren an Dirks Vorschläge an.
Vor den Kurstauchgängen erklärt er jeweils die neuen Techniken in Theorie und Praxis als Trockendemonstration. Dann planen wir den Tauchgang und führen ihn selbstständig durch. Dirk schweb irgendwo um uns rum, meist ohne Licht und unsichtbar. Solange wir keinen gefährlichen Mist machen lässt er uns gewähren, mischt sich nicht groß ein, gibt nur manchmal Hilfestellung, z.B. Lichtzeichen wenn wir den Start der Hauptleine mal wieder Minuten lang suchen. Ab und zu kommt doch eine kleine Intervention von hinten - Signale für Übungseinlagen, wie "out of air" oder "light out" und ähnliche Späße.
Dirk wird von Roman unterstützt - einem angehenden cave instructor. Er kommt aus Isny, ist schon seit 13 Jahren hier in Mexiko als Tauchlehrer und Guide tätig und muss jetzt noch ein paar Kurse begleiten um selbst Höhlentaucher ausbilden zu können. Vom ersten Augenblick an sind wir auch von seiner ruhigen, kompetenten Art und angenehmen und umgänglichen Persönlichkeit angetan. Er ist eine Bereicherung für unseren Kurs. Auch ihm gefällt es wohl mit uns, so dass er uns nach Abschluss unserer Ausbildungstauchgänge gerne noch auf unseren Höhlentauchgängen begleitet, sooft es ihm seine Arbeit erlaubt.
Es ist sehr lehrreich Dirk und Roman beim Tauchen genau zu beobachten. Wie sie die Leine führen und legen, wie sie exakt Signale geben und alle Informationen und Richtungsentscheidungen prägnant und eindeutig kommunizieren. Uwe profitiert besonders, weil er mit Roman als Buddy unterwegs ist.
Feinabstimmung und Manöverkritik gibt es im "debrieving" nachher an der Oberfläche oder auf der Rückfahrt. Da wir keine sicherheitskritischen Fehler machen läuft es meist auf Verbesserungsvorschläge und "Stil-Kritik" raus.
Zum Abschluss müssen wir noch die Theorie aus dem IANTD Manual durcharbeiten und eine schriftliche Prüfung mit "open book" ausfüllen. Buch und Unterlagen sind in englisch, stammen direkt aus der Feder von Tom Mount - einem der Gottväter des amerikanischen Höhlentauchens - und schwanken zwischen " military survival training " und "esoterischer Selbstfindung". Dieser Teil ist klar verbesserungsbedürftig, ändert aber nichts am Gesamtfazit: Es war super toll, super lehrreich und hat alle Erwartungen erfüllt und übertroffen. Ein großer Dank an Dirk Penzel - und Roman und den Apotheker mit den guten Ohrentropfen.
Nachtrag: In den folgenden Tagen tauchen wir noch mit Zusatzflaschen (stages), machen ein bisschen Theorie und ein paar weitere Übungen und erhalten zu guter Letzt als Brevet das " IANTD technical cave diver certificate ". Es soll Betreiber geben, die auf den Unterschied achten - na ja wenn's so leicht geht.
mit Dirk Penzel
Cenote-diving
Wir treffen uns i.d.R. kurz nach 8:00h. Dirk hat seinen Pickup mit einer Batterie Doppelflaschen, Stages und der sonstigen Tauchausrüstung beladen. Die Fahrten zu den verschiedenen Cenoten dauern zwischen 30 und 60 Minuten. Dirk erkundet unsere Wünsche und schlägt entsprechende Höhlen und Tauchgänge vor. Wir planen in zwei Teams und tauchen dann im lockeren Verbund. Gerade für Monika und mich, im langsameren Team 2, ist es toll hinter den anderen zu schwimmen und deren Lampenspiele zu bewundern. Dirk repariert und vertreibt im Nebenjob auch noch LED Tauch- und Videolampen und so ist nie Mangel an Leuchtmitteln.
Die Tauchgänge dauern i.d.R. 60 bis 90 Minuten. Dann zurück im Kavernen-Bereich verabschiedet sich Dirk, wir nehmen manchmal eine neue Stage auf und tauchen noch bis zu einer Stunde weiter. Am Ende der Tauchgänge besprechen wir das Gesehene und Erlebte, essen unsere Brotzeit und machen uns langsam auf den Heimweg. Meist sind wir gegen 15:00 bis 16:00h zurück im Hotel und können noch den Strand genießen.
Eine Karte mit guter Übersicht hier bei Google Maps - Cenotes Riviera Maya
70 Pesos Eintritt für Taucher ("buzos"). Ausstattung: Toiletten, Tische, Palappa (Sonnendach mit Sitzgelegenheiten). Sieht auf den ersten Blick etwas verfallen und "dahaut" aus, nicht so liebreizend wie man es vonTauchplätzen in anderen Ecken der Welt kennt. Aber Höhlentauchen ist eh eher was für (uns) härter gesottenen .
Links: cenote-diving/el_eden_ponderosa und divingplayadelcarmen/ponderosa
Tajmah Ha 5 km südlich Puerto Adventuras, am Eingang kleines Restaurant mit Souvenirshop, am Parkplatz Toiletten, Stein- und Holztische, etwas Schatten - der Zustand ähnlich Ponderosa. Der Weg zur Cenote 1 Minute über steile, feste Steintreppe. Unten ist ein großer Holzsteg, geradeaus geht's zum Einstieg für die Cavern-Tour mit wunderschönem Lichteffekten, rechts zum Einstieg in den Höhlenbereich. Für Drills ist wenig Platz im Pool unter dem überhängenden Fels, denn es geht gleich steil schräg runter. Zur Hauptleine sind es kaum 50m.
Links: cenote-diving/tajma_ha und divingplayadelcarmen/taj_maha
Für Taucher ist der Einstieg nach 250m Fußmarsch über eine bequeme Treppe erreichbar. Das Gerät kann man über eine Seilrolle direkt hinunter lassen. Die Höhle selbst ist phantastisch! Riesengroße Gänge und Hallen, mit hellen - fast weißen Stalagmiten und Stalaktiten, filigranen Säulen und Figuren, immer wieder Gebilde die aussehen wie gotische Hochaltäre oder Himmelstore - so heißt auch ein Durchgang "heaven's gate".
Links: Dazu gibt es auf youtube ein atemberaubendes Video hier unter: first cave diving flash mob - unbedingt ansehen!
Durch den Urwald 6 km (mehr als 30 Minuten) entfernt liegt "the pit". Vor Ort gibt es mehrere Palappa beschattete Tische und eine Toilette. Der Einstieg ist ein riesiges, kreisrundes Loch mit 30m Durchmesser. Der Wasserspiegel liegt 5m unterhalb dem Rand. Früher musste man springen und rausklettern, seit Kurzem gibt es eine sehr steile, aber komfortable, massive Holztreppe. Der Topf geht senkrecht auf weit über 40m hinunter. Die Sicht ist grenzenlos endet aber abrupt an einer wabernden Schwefelschicht bei 40m.
Der "open water" Teil ist auch bei Apnoe- und Sporttaucher sehr beliebt. Man lässt sich durch glasklares Wasser tiefer und tiefer sinken. Oben am Cenotenrand sieht man den grünen Urwald und den blauen Himmel, unten grauen Nebel. Entlang der senkrechten, dunklen Wänden abwärts gen Unterwelt. Ein kahler kleiner Baum ragt aus den Schwefelschwaden. In der Schwefelschicht beträgt die Sichtweite 2-3m, darunter wird es wieder klar. Auf dem Sandboden 43m tief liegen Knochen - menschliche Überreste. An anderer Stelle wurden bereits mehr als 150m erreicht. Es handelt sich damit um die tiefste Höhle in Yucatan.
Wieder hoch auf 14m liegt ein Eingang in den Höhlenbereich. Die Gänge sind nicht wirklich eng, mit einem Durchschnitt von vielleicht 2-3m. Nach 5-7 Minuten Schwimmdistanz liegt das Skelett von einem kleinen Pferd.
Links: cenote-diving/tauchplaetze/the_pit und youtube
Links: gocaverndiving/dreamgate , Secrets of the Maya Underworld (bei youtube) und diving/dream_gate
Highlight der Höhle ist "the monster", der mit 12m Höhle größte Unterwasserstalaktiten der Welt. Man findet ihn downstream 30-40 Minuten, also mit der Strömung rein.
Links: cenote-diving/chac_mool_kukulkan und divingplayadelcarmen/cenote_chac_mool
Links: cenote-diving/pet_cementary und gocaverndiving/pet_cemetery
Eine nicht fertig gestellte Bauruine zeugt vom fehlgeschlagenen Versuch ein Restaurant an der abgelegenen Cenote White River zu errichten. Ein Toilettenhäuschen gibt es auch. Aber das Innenleben ist doch zu rustikal und ungepflegt. Ein kurzen Pfad führt zu einer Holzplattform mit einer rutschigen Holztreppe in den Cavepool.
Die Höhle selbst ist auch phänomenal toll und die lange, holprige Anfahrt wert. Die Gangprofile sind oft niedrig um Grund feines Sediment und viele kleine, abgebrochene Kalkzapfen. Es gibt auch noch ein prähistorisches Tierskelett und ein Maja-Tongefäß - Details ggf. bei Dirk .
Links: youtube/phenomeno
Gran Cenote westlich von Tulum. Die Anlage um die Cenote ist sehr gut ausgestattet und für den manchmal auftretenden Massenandrang gerüstet. Etliche Toiletten, viele Steintische und schattige Parkplätze, eine breite, trockene Treppe, Ausrüstungsverleih und und und …
Überhaupt ist hier alles groß - "grand" halt. Die Stegplattformen, der cave pool, der cavern-Rundkurs .... Die Gänge und Hallen sind riesig (50-80m im Durchmesser) und die Sichtweiten hervorragend.
Links: youtube/grand_cenote.
Heutiges Ziel - erst mal Ausrüstung konfigurieren und eintauchen in der Cenote Ponderosa, ca. 25 km / Min südlich gelegen. Malerisch 500m abseits der Straße im Urwald, ein paar Parkplätze, einfache Toiletten, ein paar feste Steintische zum Gerät aufbauen und ein mit Stroh überdachter Pavillon - eine Palappa. Wir bauen alles zusammen und sortieren die Utensilien. Vom oberen Rand der ovalen, 50-80m durchmessenden Cenote führen Steinstufen ca. 10m hinab zur Einstiegsplattform. Vor dort klettert man über hohe Stufen und eine improvisierte Leiter in glasklaren, 24°C warmen Quellsee (cave-pool). Wir sinken langsam ab, den Mund halb offen von der tollen Sicht, konzentrieren uns aber dann auf Gerät und Trimm. Die Alu Doppel 80cft von Luxfer tauchen sich überraschend angenehm. Mit meinem 7mm Halbtrocken und Alu-Backplate brauche ich kein Blei. Es gibt auch etwas schwerere Catalina-Flaschen.
1.Tauchgang: Eintauchen, Drills, Blei - nur im Pool der Cenote
2.Tauchgang: Cenoten-TG im cavern-area, im Pool nach rechts, immer wieder
schöne Licht
durchflutete Fenster, dann wieder 50m lang Höhlenabschnitte, nie
ganz dunkel. Sicht sehr gut, einiges an Halokline. Die Temperatur 25°C.
Cenote: Tajmah Ha(l): Parkplatz mit Steintischen, ohne Palappa, einfache Toiletten, große braune Pfütze davor (extrem side mount Frank ;-) ). Über eine Steintreppe geht es rechts runter zur Cenote. Im Einstiegsbereich ist rauer, aber glitschiger Betonboden. Schöner Cenote-Eingang mit großem Überhang, Tauchen nach links (Caverntour) und gerader Einstieg für Cave Dives möglich.
1.Tauchgang: Jumps, also Sprünge oder Verbindungen üben. Von der Höhle bekommen wir nicht viel mit, wir sind voll auf die Aufgaben konzentriert. Trimmung und Tarierung ist bei mir noch deutlich suboptimal. Die verschiedenen Doppelgeräte haben eine ziemlich uneinheitliche Position und Art der Schellen. Der Schwerpunkt und daraus resultierende Schwimmlage ist immer wieder anders.
1.Tauchgang: Helmut vorne, Moni Mitte, Uwe Schluss - Primary Line auf falsche Mainline verbunden, Jump MEL auf falsches End (zu weit rechts, statt links zurück). Nach 45 Minuten kurz vor TR wg. Umkehrdruck gewendet - Aufgabe nicht erfüllt, da die notwendigen zu übertauchenden T's erst noch vor uns lagen.
2.Tauchgang: Uwe vorne, Helmut Mitte, Moni Schluss - hohes Tempo gegen Strömung rein, alle Leinen korrekt, Cookies auf alle 3 T's und raz faz hinten. Wenden am Rückweg, Moni ebenfalls flott raus zu unterwegs, Cookies aufnehmen, dann OoA bei Helmut, Longhose von Uwe und mit Karracho zum Ausgang. Jetzt war Dirk zufrieden!
Für die 240 km in südwestlicher Richtung nach "chichen itza´", einer der bekanntesten archäologischen Maja-Stätten Mexikos, benötigen wir insgesamt 2 1/2 Stunden Fahrzeit. Besonders beeindruckend ist, dass die Bauten aus 2 verschiedenen Kulturepochen stammen. Gründer des Ortes, die Itza´, waren im 6. Jahrhundert aus dem heutigen Guatemala eingewandert. Aus dem 6.-10. JH stammen die Gebäude des südlichen Areals. Das nördliche Areal trägt Bauten in toltekischem Stil hauptsächlich aus dem 11. JH. Danach wurde nichts mehr gebaut, die Stadt wohl langsam aufgegeben; bei Ankunft der Spanier im Jahre 1517 war sie bereits verlassen.
Leider darf man auf die Gebäude und Pyramiden nicht hinauf steigen. Man hätte von dort oben sicher einen grandiosen Blick auf das Gelände. Aber auch von unten sind die Pyramide des Kukulcan, die Tempelanlagen und die Ballspielplätze ziemlich eindrucksvoll. Der Ball für das Spiel war aus Kautschuk und bis zu 1 kg schwer. Er durfte nur mit Knie, Ellenbogen oder Hüfte gespielt werden und war durch steinerne Ringe zu schlagen. Das Spiel zog sich oft über mehrere Tage - kein Wunder, die Sieger wurden den Göttern geopfert. Insgesamt ist die Anlage heute ziemlich touristisch, viele Händler stellen alle Arten von Souvenirwaren aus - aber sie bleiben relativ zurückhaltend.
Zum Mittagessen machen wir von 14:30 - 15:30 Uhr Rast in der Provinzstadt Valladolid. In der bezaubernden Altstadt kehren wir im Restaurant eines Hotel ein. Wir sitzen angenehm luftig in den Arkaden, die den Innenhof umgeben. Es gibt ein Platte mit allerlei verschiedenen mexikanischen Spezialitäten - alles im Kurspreis inbegriffen .
Dann geht es weiter, 30km nördlich nach Ek Balam (Mayathan für Schwarzer Jaguar). Diese Stätte war bereits sehr früh im 100 bis 300 JH n.Chr. besiedelt. Sie blühte zwischen 700 und 1000 noch mal auf. Auch hier begann gegen 1200 der Niedergang. Das Areal ist 1,2 km2 groß, besitzt eine berühmte Stele und mehr als 10 zum Teil recht imposante Gebäude. Auf der Südseite steht ein Gebäudekomplex mit 6 Stockwerken, mehr als 72 Räumen, über 30m hoch - oft "Akropolis" genannt. Daneben natürlich wieder Ballspielplätze, Tempel und Straßen. Der Komplex ist deutlich weniger touristisch und ursprünglicher. Man darf die viele Gebäude - auch die Akropolis - besteigen und so kraxeln wir einige der steilen Treppen hoch und genießen die Aussicht auf die Ruinen und den umgebenden Urwald. Durch die einsetzende Dämmerung gewinnt alles noch einen zunehmend mystischeren Eindruck.
Uwe taucht mit Roman deutlich schneller und sie dringen tiefer ein. Anschließend erzählen sie von weiteren aufregenden Sehenswürdigkeiten - hier müssen noch mal her!
2.Tauchgang: circuit - 2.Teil: Helmut führt und Uwe räumt hinten alles wieder ab. So vollenden wir die Schleife in (für uns) rekordverdächtiger Zeit.
3.Tauchgang: Wir haben noch Luft und Lust und tauchen den halben Kavernenbereich nach links zum schiefen Turm von Pisa - einer kurzen, dicken, schiefen Kalksäule.
Nun haben wir alle erforderlichen Übungen und Tauchgänge zum "full cave diver" absolviert, nur die theoretische Prüfung steht noch aus.
Nach dem obligatorischen Check und Tauchplanwiederholung lassen wir uns langsam Kreise drehend tiefer und tiefer sinken. Oben bei glasklarer Sicht sieht man den blauen Himmel und die grünen Bäume den Rand säumen. Unter uns wie graue Nebel die Schwefelschicht auf 40m. Direkt an der Grenzschicht ragt ein kleiner, kahler Baum halb aus den Schwaden. Wir tauchen durch die Schicht. Es wird düster und noch mysteriöser. Bei 43m liegen (eigentlich) gut sichtbar menschliche Knochenreste umher.
Nach 20 Minuten steigen wir auf 14m, wo das linke von zwei Löchern in der Wand die Öffnung des Höhlengangs darstellt. Wir müssen etwas warten bis Dirk eine Gruppe Single-Tanker von ihrem kurzen Abstecher in verbotenes Terrain per heftigem Lichtwedeln zum Verlassen des Cave-Bereichs nötigt. Nach wenigen Minuten rein schwimmen setzt Dirk einen Jump von der Mainline nach rechts und zeigt uns das prähistorische Skelett eines kleinen Pferdes. Der Jump endet wieder auf der Mainline und wir folgen dieser nach rechts einige hundert Meter durch schmale Gänge bis zum Erreichen des Umkehrdrucks. Auf dem Rückweg kann Uwe noch ein paar schöne Bilder vom Skelett schießen.
Zum Abschluss verweilen wir noch lange schwebend im Topf und genießen die grandiose Sicht und die mystische Stimmung. Markus und Jürgen leisten uns Gesellschaft. Leider ist Monika mit Magenschmerzen unpässlich und verpasst diese "high-light".
Erst tauchen wir die Schleife downstream. An der caveline zeigt ein permanenter Pfeil den Weg zu einem Höhlengang. Dirk und Uwe jumpen dorthin. Wir wollen folgen und setzen unseren eigenen Pfeil dahinter. Die beiden sind rücksichtsvoll gegenüber einer Gruppe, die schon vorher eine Line rein verlegt hat und verlegen ihr Spool ganz am linken Rand. So wird es für uns zu eng und wir haben ja gelernt vorhandene Leinen nicht zu kreuzen. Daher drehen wir nach 15m wieder um, gehen zurück auf die caveline und tauchen den loop weiter. Von der Decke hängen tausende kleine und große Stalaktiten, in der Mitte türmen sich ein Berg aus grauem Lehm wie eine Mondlandschaft. Die Sicht ist gut, aber durch die Regenfälle und viele Thermokline doch stark beeinträchtigt.
Nach 55 Minuten sind wir wieder im pool Bereich, bestimmen erneut Umkehrdruck und gehen auf die upstream-loop. Nach ein paar Minuten kommt auch hier ein Doppelpfeil als Startpunkt für einen Jump. Team 1 hat schon vor uns angebunden und wir folgen an Monikas Spool in den engen Gang und klinken uns dort auf das Leinenende. Die Gänge und Hallen sind komplett aus weißem Gestein. Links und rechts filigrane, scharfkantige Platten, am Boden heller, weißer Lehm. Vorsichtig schwimmen wir den Gang entlang um nach wenigen Minuten zu drehen. Die Lichter von Dirk und Uwe kommen auch schon wieder näher. Den Loop entlang gelangen wir nach weiteren 50 Minuten zurück in den Eingangsbereich.
Kleiner Laden mit eigenen T-Shirts und schattiger Terrasse mit frischen, leckeren Burritos und Getränken.
Heutiges Ziel ist "the monster", der größte Unterwasserstalaktiten der Welt - downstream, also mit der Strömung rein. Veranschlagt sind 35-45 Minuten Schwimmzeit. Dirk, mit Uwe Team 1, legt ein langes primary vom Einstieg auf das Cave-End. Team 2 - Moni und ich folgen auf derselben Line und personalisieren das Ende jeweils mit einem eigenen Cookie. Die Sicht schwankt stark von sehr gut (> 40m) bis totales Flimmern (<1m). Der Gang ist breit, so dass man der Halocline etwas durch Formationsschwimmen entgehen kann. Aber immer wieder müssen wir direkt an die Leine weil sonst die Führung gar nicht mehr erkennbar ist. Die Strömung schiebt so stark, dass wir schon beim hineintreiben mit etwas mulmigen Gefühl an die Flossenarbeit am Rückweg denken.
Nach 25 Minuten am 1.T geht's nach links, nach weiteren 10 Minuten sind wir fast ohne Schwimmbewegungen am Eingang der großen Halle. Dirk fixiert eine Backuplampe am Seil Richtung Ausgang und nimmt wegen der doch sehr wechselnden Sicht vorsichtshalber ein Jumpspool zur Hand während wir die Halle durchqueren. Mitten im scheinbaren Nichts schweben wir jetzt staunend vor dem 12m hohen Kalkzapfen.
Die anstrengende Strecke vor Augen, halten wir uns nur wenige Minuten auf und machen uns bald zügig auf den Rückweg. Wieder genießen wir Sichtweiten von atemberaubend bis fast Blindflug mit einem konturlosen Lichtschein vor uns. Wir kommen gut voran. Trotzdem kreisen die Gedanken öfters mal - jetzt bloß kein größeres Problem … Uwe führt vorbildlich sein "eventlog" und registriert beruhig, dass wir die Wegpunkte ohne allzu große Verzögerung passieren.
Dann nach knapp 70 Minuten ein grüner Schwimmer - es ist nicht mehr weit. Bald darauf zeichnet sich das Reel aus den Schlieren ab. Ausgang verifizieren und kommunizieren, dann ab auf die letzten 100m bis zum Zwielicht-Bereich. Den ausgedehnten Sicherheitsstopp nutzen Uwe und Moni noch für Foto und Video. Nach knapp 90 Minuten strecken wir den Kopf wieder aus der grünbraunen Suppe im Cenotenpool hinaus ins Tageslicht.
Nach kurzer Besprechung und Nachladen einer Stage bei Uwe tauchen wir erneut ab, um noch 45 Minuten auf der Caverntour kreuz und quer zwischen den verschiedenen Cenoten-Ausstiegen hin und her zu schießen. Hier treffen wir dann auch etliche Single-Tanker und genießen mit ihnen das Lichtspiel im grünlichen Wasser.
Dann raus und (schnell) umziehen - Dirk hat die Burritos schon bestellt. Angenehm im Schatten vor der Restaurant-Bude sitzend, lassen wir alles noch mal Revue passieren. Wir sind uns einig: Toller, aber anstrengender Tauchgang und solche Bedingungen - deutlicher downstream mit teilweise schlechter Sicht braucht noch ein bisschen Gewöhnung. "Again what learned" - dank Dirk.
Der Plan ist Richtung blue abyss zu gehen - einem großen, tiefen Schacht weit im Inneren. Wir müssten dabei 45 Minuten downstream über mehrere Restriktionen und hätten dann eine Halle, von 10 auf 30m abfallend. Durch unser Filmen und Fotografieren, die langsame Schwimmgeschwindigkeit und den noch nicht optimalen Luftverbrauch war klar, dass wir wohl vorher umkehren würden.
Erst geht es vom am Einstieg an die cavern-line. Die Schnorchler trampeln uns über die Köpfe. Auf dem Weg unter der Cenote passieren wir ein prähistorisches, großes Tierskelett. Durch einen Tunnel, dann Jump in den Höhlenbereich, Abzweige MER, später MEL, noch mal MEL, langes Stück Doppelrestriktion mit Doppelkick links / rechts, später noch mal eine zweite, etwas weitere Restriktion aber die Führungsleine läuft mitten durch.
Beide zu passierende Restriktionen sind eine tolle Erfahrung für uns und wir bewältigen diese mit Bravour. Eine verfangene Leine an der Scherentasche stellen auch kein Problem dar. Wir Drei sind uns einig, dieser Tauchgang ist eine bleibende Erinnerung, da herausfordernd und doch traumhaft schön. Die sich immer wieder abwechselnden Formationen in den engeren Gängen sind wie ein ablaufender Kinofim. Hoffentlich sind Uwe's Videos auch gut geworden!
Als zweiten Tauchgang drehen wir noch eine komplette Runde auf der 750m langen cavern line. Die Sicht ist durch die Schnorchler und einige Taucher leider mittlerweile durch den aufgewirbelten feinen, weißen Sand beeinträchtigt.
Coba ist ebenfalls ein riesiges Areal (50 km2) und hatte mal bis zu 80.000 Einwohner. Erbaut in der klassischen Mayaperiode zwischen 600 und 900 n.Chr., war sie eine der größten Mayastädte in Yucatan. Mehr als 20 sacbe's (Straßen) führten zu den verschiedenen Bereichen der Siedlung. Erst wenige Bauten sind ausgegraben und restauriert, vieles wartet noch auf Entdeckung. Die Nohoch-Mul-Pyramide kann bestiegen werden. Es erfordert große Aufmerksamkeit, denn die Stufen sind steil und teilweise kurz oder abgebrochen. Aber die mühe lohnt sich allemal!
Auch hier zwar etliche Touristen, aber kaum Händler. Nach ausführlichem Rundgang schauen wir noch nach den Krokodilen in der Lagune, aber die sind aushäusig. Anschließend geht's zurück nach Tulum. Bis wir dort sind ist es allerdings Mittag und recht heiß. Das Trinkwasser geht auch zur Neige, aber Tulum muss man sehen. Wir gehen einen längeren schattigen Weg zur Maya-Stätte (Tulu'um in Mayathan: Festung). Die Spanier nannten es Castello. Man sieht diese Festungsanlagen gut vom Meer aus, da es auf einer Anhöhe direkt an der traumhaften Küste liegt. Es gibt hier berühmte Tempel, wie der des herabsteigenden Gottes, der des Windes und der Freskentempel. Die Stadtmauer ist zum Meer hin offen, es gibt einige Wachtürme. Anders als die im Landesinneren gelegenen Mayastätten wurde Tulum erst ab ca. 1200 besiedelt, also zu einer Zeit, als andere große Städte bereits langsam aufgegeben wurden. Tulum war im 13. und 14. JH eine der größten Städte und als einzige bei Ankunft der Spanier 1518 noch bewohnt.
Team 1 - Dirk, Uwe und Roman gehen voraus und legen das primary. Team 2 - Moni und ich folgen 3 Minuten später. Bei guter Sicht geht es durch breite Gänge und Hallen. Alles superschön dekoriert mit weißen Stalaktiten und Säulen. Vorbei an der "Unterwasser-Disko" - einer Nebencenote mit großer Unterwasserplattform und vielen Scheinwerfern. Wir durchqueren zwei Kalksteinformationen, die aussehen wir große Tore oder Mäuler. Kurz nach dem 3. Marker geht ein Jump Mitte-Ende-Rechts und wir springen auf eine Querleine. Teilweise merkbare Gegenströmung. Das Profil des Ganges wird flacher, bleibt aber breit. Der Sand am Boden wird dunkler, kaum mehr Verzierungen - der Gang vermittelt jetzt eine düstere Stimmung.
Team 1 hat schon gedreht und schwimmt an uns vorbei. Wir haben zwar noch ausreichend Luft, drehen aber auch bald. Beim Raustauchen schwimmen die GUEs hinter uns. Wir machen noch ein paar Fotos und erreichen gegen 80 Minuten den primary tie off. Das Cookie von Team 1 ist weg und so muss ich Dirk's Reel aufwickeln. Die große Plastikreel geht sehr streng und ich kann es kaum mit der Handkurbel drehen und so rolle ich mehr als ich kurble.
Als wir die Oberfläche erreichen ist Uwe schon fertig mit side mount harness bekleidet und am Anlegen der Flaschen. Nach einer kleinen Einweisung und kurzen Pause geht es nochmal eine Runde 60 Minuten auf der Mainline. Roman taucht Uwe's Backmount und Uwe genießt offensichtlich die Vorzüge des sidemount diving, da die beiden nochmals den kompletten Weg zum Heavens Gate und durch die beiden Tore weiter in die schönen großen Hallen vorlegen, die sie ja bereits aus einem vorangegangenen Tauchgang kennen.
Wir bereiten die Doppelgeräte und Stages für den geplanten 90 Minuten-TG. Team 1 - Dirk und Uwe schwimmen schon los, während Team 2 - Moni und Helmut noch für die Checks brauchen.
Durch ein Missverständnis sehen wir nicht wo genau Dirk rein taucht und gehen erst mal auf eine falsche Leine der Cavern Tour. Zum Glück endet die nach ein paar Minuten an einem Jump. Wir erkennen den Fehler, drehen um und gehen mit 10 Minuten Verspätung auf den richtigen Weg. Vorbei an tollen Dekorationen - Säulen, Stalaktiten und Stalagmiten durchqueren wir riesige Hallen. Bei leichter Gegenströmung schwimmen wir zügig um Team 1 nicht zu lange am vereinbarten Abzweig zu den Knochenresten warten zu lassen. Bald sehen wir Uwes abgelegte Stage. Auch in meiner ist das erste Viertel verbraucht und ich hänge sie daneben auf die Führungsleine. (Das nächste mal sollte ich sie noch straffer befestigen.)
Nach knapp 40 Minuten sehen wir die Lampen unserer Freunde. Sie haben einen Marker gesetzt und ein Jumpspool in die Kammer ein paar Meter unterhalb der Hauptleine gelegt und hatten schon ausreichend Gelegenheit die Überreste des prähistorischen Faultieres (bis 3m Größe) zu besichtigen und fotografieren.
Während sie die Leine weiter schwimmen, tauche ich in die Kammer hinunter den Knochenhaufen und die Krallen kucken. Die Sicht ist nicht mehr optimal und so drehen ich bald um, rolle das Spool auf und komme wieder hoch - Monika leuchtet von oben.
Wir haben den Umkehrdruck noch nicht erreicht, und schwimmen noch weiter in Richtung des angekündigten Restes eines historischen Maja Tongefäßes. Uwe hat dort inzwischen schöne Fotos gemacht und sie kommen uns verrichteter Dinge entgegen. Dirk deutet - noch 2 Minuten, aber Moni will lieber drehen und mit 20 m Abstand hinter den beider her Richtung Ausgang schwimmen. Bei der hervorragenden Sicht sieht das toll aus, wenn man von weit hinten die Lampen und ausgeleuchteten Höhlenwände beobachten kann.
Nach 85 Minuten sind wir wieder am Einstieg. Da wir für heute noch nicht genug haben, drehen wir noch einigen Runden auf der 2. Leine. Mit Filmen und Fotografieren verbringen wir noch einige Zeit um nach 135 Minuten endlich an die Oberfläche zurück zu kehren.
Dirk und Monika haben inzwischen am Wegesrand das volle Dschungelprogramm genossen - mit Nasenbär, Affen und Kolibri. Nach dem schönen sonnigen Tag prasselt am Nachmittag schwerer Regen herab. Trotzdem erreichen wir trocken das Hotel.
Der Plan wie immer Team 1 - Dirk und Uwe vorweg, Team 2 - Monika und Helmut unabhängig hinterher. Erst von der Cavernline Mitte-Ende-Links auf die Hauptleine der Höhle, upstream folgen für ca. 30 Minuten bis zum Ende. Dann Gap Ende-Ende und sehen wie weit wir kommen.
Die anderen Gruppen waren natürlich schneller im Wasser. Wir queren im Cavern-Bereich und überholen ein Paar, aber beim Jump liegen schon einige Leinen. Es ist gar nicht leicht eine ordentliche Route zu legen - aber wir schaffen das und erhalten später Lob dafür.
Die Hallen sind riesig (50-80m im Durchmesser) und die Sichtweiten hervorragend. Uwe leuchtet ein Stück vor uns alles zum Filmen sehr schön aus und wir genießen den Eindruck aus der Entfernung. Schöne Säulen, Stalagmiten und Stalaktiten, Gebilde die aussehen wie große Torbögen, andere wie Hochaltäre in einer gotischen Kirche.
Dann wird der Gang flacher, läuft Zickzack - aber nirgends eine Restriktion, dafür nimmt die Gegenströmung weiter zu. Mittendrin springen von links zwei Reels auf unsere Line, die side-mouter haben über eine Restriktion abgekürzt und sind jetzt auch vor uns. Bald führen andere Jumps wieder weg. Pfeile - einzeln und doppelt, Cookies en mas, Leinen hier und dort. Das ist heute ein richtiger Lehrpfad. Nach 30 Minuten gelangen wir zum Leinenende. Dirk musste auch schon vor dem Ende einen Mittenabgang legen und wir jumpen also noch früher weg. Mehrere parallele Jumplines führen jetzt wie Leiterbahnen auf einer Elektronikplatine nach vorne. Da unser Jumpspool nicht lang genug ist müssen wir auch noch anstückeln. Langsam gehen Spools und Marker zur Neige.
Durch eine Passage mit Rückenströmung "downstream" gelangen wir nach ein paar Minuten in eine große Halle mit einer Cenote. Das Tageslicht mit dem blauen Himmel zeichnen die Höhlen wieder in ganz anderen Farbtönen. Die Tiefe beträgt gerade mal noch 7m. Bald kommt uns Team 1 entgegen und Dirk zeigt eine nahende Restriktion die sie bereits passiert hatten an. Kurz darauf sehen wir wie es vor uns schräg einen Sandhang hinab geht und der Gang recht niedrig wird. Da wir jetzt mit 45 Minuten für unsere Verhältnisse weit genug in die Unterwelt vorgestoßen sind drehen auch Monika und ich um.
Auf dem Rückweg benötigen wir etwas Zeit um unsere Leinen wieder aufzuwickeln, aber dank der doch kräftigen Rückenströmung erreichen wir nach 80 Minuten wieder den Ausgang.
Uwe wechselt schnell den Akku in seiner GoPro-Kamera und dann gehen wir nochmal für eine ¾ Stunde auf die Cavern-Tour um gezielt Videosequenzen von uns in Aktion zu drehen. Am Ausstieg helfen wir noch den Arbeitern eine abgestürzte Holztreppe aus dem Wasser zu bergen.
Jetzt haben wir uns die Brotzeit redlich verdient - heute Bagels mit Salami. Auf dem Rückweg sehen wir uns im Bordunterhaltungssystem des Pickups, Dirk hat ein chinesisches Navi mit Mediaplayer und großem Display in seinen Dodge eingebaut, Dokumentationen von Arte und Phoenix über den Untergang der Maya-Kultur an.
Abends treffen wir uns noch mal alle beim Nudelhaus "Babes" in der 5.Avenue - ein Schwede, der lange Asien gelebt hat - betreibt ein Lokal mit Thailändischen Nudelgerichten und Mexikanischen Mixgetränken. Roman und seine charmante Partnerin Barbara, auch Höhlentaucherin und Tauchlehrerin kommen dazu. Ihre Muttersprache ist englisch, sie versteht aber Deutsch mit bayerischem Einschlag und da alle mehr oder minder gut englisch können ergibt sich ein nettes, munteres Durcheinander an Erzählthemen und Sprachengemenge - dazwischen wieder ein paar Brocken Spanisch um die nächsten Mojitos zu bestellen - Rum mit Minze und nach Wahl Maracuja.
Die nächste Kursteilnehmerin Nico aus Erlangen ist auch dabei. Etwas geschafft von der Anreise und heiser (erkältet), aber gespannt auf die kommenden Tauchabenteuer. Wir kennen auch das Campingmobil (Kennzeichen MA) mit dem sie manchmal in Allmannshausen steht, vom Sehen.
- Theorie
E : Ereignis | D: Druck [bar] | T : Tiefe [m] | Z : Zeit [Min] | R: Rückweg Zeit |
TO | 210 | 5 | 4 | |
MER | 200 | 10 | 16 | |
EML | 180 | 15 | 20 | |
ML-MR | 160 | 10 | 24 | |
Spezieller Punkt… | ||||
RETURN | 140 |
TO: Tie off – geschrieben wird erst nach
Festmachen auf der mainline, Zeit für Drills ggf. Reserve
TOR: Tie off in die Mitte der mainline, dann nach Rechts (wie Ziel:
Mitte mit Cokkie am Reel)
TOL: Tie off, dann nach Links
MER: middle to end, right
(jump)
MEL: middle to end,left (jump)
EMR: end to middle, right
(jump)
EML: end to middle, left (jump)
MMR: middle to middle, right
(auf 2.Line)
MML: middle to middle, left (jump)
MR-ML: middle right to
middle left
MR-MR, ML-ML, Ml-MR: analog
Spezielle erwartete Orientierungs- oder Sight-seeing-Punkte werden vorgetragen, z.B: Doppelpfeil nach 200m.
Leerzeilen dienen zum Eintrag zusätzlicher Ereignisse oder markanter Punkte.
- die Tauchgänge
E: Ereignis | D: Druck [bar] | T : Tiefe [m] | Z : Zeit [Min] | R: Rückweg Zeit |
TO | 200 | 8 | 12 | |
MER | 160 | 12 | 16 | |
90° R | 170 | 12 | 30 | |
Spezieller Punkt… | ||||
RETURN | 150 |
E: Ereignis | D: Druck [bar] | T: Tiefe [m] | Z: Zeit [Min] | R: Rückweg Zeit |
TO | 200 | |||
H ? | ||||
MER | ||||
EEL | ||||
EMR | ||||
RETURN | 150 |
E: Ereignis | D: Druck [bar] | T: Tiefe [m] | Z: Zeit [Min] | R: Rückweg Zeit |
TO | 190 | 3 | 9 | 65 |
FI ? | 8 | 14 | ||
200ft | 180 | 14 | 20 | 50 |
MEL | 14 | 25 | 45 | |
TR | 150 | 37 | Return | |
TR | ||||
TL | ||||
RETURN | 150 |
E: Ereignis | D: Druck [bar] | T: Tiefe [m] | Z: Zeit [Min] | R: Rückweg Zeit |
TO | 2000 | 8 | 2 | |
200ft | 13 | 7 | ||
MEL | 14 | 14 | 41 | |
TR | 12 | 20 | 34 | |
TR | 13 | 23 | 32 | |
TL | 13 | 24 | 30 | |
RETURN | 135 | 14 | 28 | Return |
E: Ereignis | D: Druck [bar] | T: Tiefe [m] | Z: Zeit [Min] | R: Rückweg Zeit |
TOR | 200 | 5 | 13 | 66 |
EMR | 180 | 4 | 24 | |
EML | 170 | 5 | 29 | 53 |
Disco | 155 | 5 | 38 | 44 |
RETURN | 150 | 42 | Return |
E: Ereignis | D: Druck [bar] | T: Tiefe [m] | Z: Zeit [Min] | R: Rückweg Zeit |
TO | 200 | 12 | 5 | 48 |
MER | 180 | 10 | 13 | 36 |
EML | 170 | 4 | 18 | 33 |
EML | 160 | 3 | 24 | 26 |
RETURN | 150 | 25 | Return |
E: Ereignis | D: Druck [bar] | T: Tiefe [m] | Z: Zeit [Min] | R: Rückweg Zeit |
TO | 200 | 12 | ||
>> | 180 | |||
> -. | ||||
MER | 170 | |||
MER | ||||
EML | ||||
TO | 150 |
E: Ereignis | D: Druck [bar] | T: Tiefe [m] | Z: Zeit [Min] | R: Rückweg Zeit |
Start | 160 | 14 | 20 | 90 (im Topf) |
TO | 14 | 20 | 68 | |
Gerippe | 12 | 24 | ||
MR-ML | 11 | 28 | 61 | |
Line-Z | 11 | 40 | 47 | |
RETURN | 110 | 11 | 44 | Return |
Jumps
Start | Lage | Aktion |
Mitte | Alles frei | Pfeil zum Ausgang, darauf Leine starten |
permanenter Pfeil zu meinem Ausgang, frei | Verifizieren, darauf Leine starten | |
permanenter Pfeil, falsche Richtung | 1m vorher eigenen setzen | |
Notfalls ignorieren oder mit Cookie entwerten und >1m dahinter |
||
permanenter Pfeil zu meinem Ausgang, belegt | Weiter wie unten „falsche Richtung“ | |
Ende | Alles frei | Ohne Pfeil, Leine ans Ende |
permanenter Pfeil zu meinem Ausgang, frei | Kein neuer Pfeil, dahinter Leine starten | |
permanenter Pfeil zu meinem Ausgang, belegt | 1m vorher wie oben „Start Mitte“ | |
permanenter Pfeil, falsche Richtung | Pfeil mit Cookie entwerten hinter Pfeil ganz am Ende starten |
|
Ggf. 1m vorher wie oben „Start Mitte“ |
Ziel | Lage | Aktion |
Mitte | Alles frei |
Spool 2x rum, Karabiner zurück auf eigene Leine Richtung Start,
Cookie neben Karabiner weiter zum Ausgang |
permanenter Pfeil zu meinem Ausgang, frei |
auf die Reise-Seite daneben setzen (dann beim Rückweg gar nicht im Weg) Rest Standard: Cookie + Karabiner |
|
permanenter Pfeil zu meinem Ausgang, belegt | Ignorieren wie oben | |
permanenter Pfeil, falsche Richtung | Ignorieren wie oben | |
Ende | Alles frei | Ganz ans Ende, Karabiner zum Ausgang, kein Cookie! |
permanenter Pfeil zu meinem Ausgang, frei | Egal, ans Ende, mit K. ohne C. | |
permanenter Pfeil zu meinem Ausgang, belegt | Geht dahinter, siehe „Sprung Mitte“, K+C | |
permanenter Pfeil, falsche Richtung | Geht dahinter, siehe „Sprung Mitte“, K+C(eher unwahrscheinlich) |
Andocken an Beginn der Hauptleine: Einfach analog Jump to End
Situation | Bezeichnung, Richtungsangabe |
Mitte – Mitte | MML (Dirk benennt nur die 2. Richtung) |
Mitte – Ende | MEL (hier die erste Richtung) |
Ende – Mitte | |
Ende – Ende (Gap/Jump) |
Einfach Ausgangsrichtung mit Cookie markieren - "mark your exit"
Achte darauf, kein T unbemerkt zu überschwimmen. Gefahr wenn 2. Leine versteckt oder wenn man Biegung einfach abkürzt - dort im Eck könnte ein T sein. Wenn man Eines übersehen hat kommt man am Rückweg an einen unmarkierten Abzweig - "blind T". Suche Blasen an Decke oder Silt, entscheide dich für wahrscheinlichen Weg, markiere Richtung der Entscheidung mit einem Pfeil (ggf. den Ast aus dem ich kam mit einem weiteren Pfeil in der dort noch gewussten Richtung zum Ausgang). Schwimme dann und suche nach Eventschedule den markanten nächsten Punkt - drehe um wenn zulange nichts Erwartetes kommt.