Route: München, Bregenz, Bern, Mühlhausen, Lyon, Clermont Ferrand, Brieve
- 1230km, 14 Stunden
zurück über Genf, Lausanne - kaum kürzer und noch mehr Maut.
Kosten: Jahresvignette Schweiz 27€, Autobahnmaut Frankreich ca. 40€ (einfach). Benzin und Diesel ist in Frankreich bei den Supermärkten deutlich billiger als bei uns.
Domaine de Gayfié: Ein Landgut, das sich über einen ganzen bewaldeten Hügel mit 145 ha erstreckt. Es gibt darin mehrere organisatorisch teilweise unabhängige Einheiten. Alte renovierte Gebäude für größere Veranstaltungen, ausgebaute Stallungen mit Unterkünften und eine Reihe neuerer Häuser und Villen mit Platz von 2 bis 10 Personen (siehe unter " die Häuser ").
Die Häuser sind alle sehr schön - aber durchaus unterschiedlich aufgebaut und ausgestattet. Außerhalb der Hochsaison sind die Preise für das tolle Angebot günstig und es ist eigentlich immer was frei. Höhlentaucher sind häufige Gäste und herzlich willkommen. Die Lage ist ruhig und abgeschieden, trotzdem findet sich nach Rücksprache eine Möglichkeit den eigenen Kompressor so zu nutzen, dass sich niemand darüber aufregt.
Zwei Münchner - Lilo und Paul leben auf dem alten Gutshof. Sie sind Miteigentümer und kümmern sich liebevoll um das ganze Anwesen und herzlich um die Gäste. Buchungsanfragen sind damit ganz einfach per Mail auf Deutsch möglich.
Vor unserer Ankunft hatte es tagelang geregnet. Daher hatten Quellen und Flüsse extrem viel Wasser. Vier Tage war es trocken. Die Bedingungen wurde langsam besser. Bis der Regen am fünften Tag wieder kam.
Die folgenden Beschreibungen sind weniger Erklärungen der Anfahrtswege, Tauchgänge und Höhlen selbst, sondern stellen die speziellen Bedingungen in dieser "Hochwasserperiode" dar.
Emergence de Ressel: ca. 1 km östlich von Marcilhac im Fluss Cele liegt der Eingang der Höhle. In der braunen Brühe war die Austrittstelle deutlich zu erkennen. Tagelang wölbte sich ein blau-grauer Strudel über die unruhige Wasseroberfläche. Am Samstag waren die Bedingungen aber dann doch tauchbar. Sichtweiten über 10m bei teilweise merklicher ausfließender Strömung.
Einen schönen Plan der Ressel in ihrer vollen Länge, findet man hier in der Unterwasser 11/2005 .
Montag
20.April
Wetter trocken, morgens 8-10°, mittags 25°
Ankunft Uwe ca. 19:00h
Essen: Salat, Schinken, Käse, gebratene Nudeln mit Tomaten-Gorgonzola-Souce
Donnerstag schauten wir als erstes zur Trou Madamme
(die wir bisher nicht gekannt hatten). Schild D17, 300m weiter auf Feldweg, wenden geht wenn
wenig Autos da sind.
50m Waldweg, flussaufwärts kommt man nur kletternd zum Einstieg,
somit reißenden Bach queren, links 50m weiter hoch, dann wieder Bach
queren mit Seilsicherung da sehr starke Strömungen, hochklettern
oben vor Höhle 1m tiefes Becken,
Seilfixierung an augenscheinlich festen Steinen, jedoch einen ca. 40 - 50 kg Stein aus der Wand herausgebrochen - zum Glück ist nichts passiert - links kommt das Wasser sehr stark aus Felsen raus, Höhlenausfluss praktisch ohne Strömung, der ganze Vorraum bis Decke voll, 50m weit
Sicht 2m, flach 5-8m tief, Markierungen alle 10m auf angeklebten Fähnchen mit aufgemalten Richtungspfeilen und Entfernungsmarkierungen, bis 120m
Start zum Tauchplatz: 12:00 - zurück 19:30
Abends kochen: Kartoffel, Spargel, etwas Rind (Steaks braten saut die Küche
ein)
Wir lernen noch drei Taucher aus NRW kennen: Jens und Maria aus Wuppertal, Sebastian aus Köln. Jens hat 2006 ebenfalls den Höhlenkurs bei Ralph gemacht.
1. TG Erkundung Höhleneingang und testen Zugänglichkeit bei
vorhandener Strömung
2. TG genießen der Höhle
- Uwe testet erfolgreich Alternative (Apothekenbedarf) zu noch nicht
eingebautem Pee-Valve
- Austauchen der Deko durch mehrfaches Umrunden des Quelltopfes
3. BG (Badegang), zur Nachpflege (Uwe)
Abends Restaurant in Rocamadour, Parken unten Mitte, Weg und Treppe
hoch dann 100m rechts, touristisch, Menüs 12 - 25€, bis 22:00h Küche
Wetter: Trocken, teils sonnig, 12-24°
Abfahrt 12:30h. Stopp an Lantouy - weniger Strömung,
Wasserspiegel 10cm gefallen
Ankunft 13:15h an der Ressel,
Anrödeln, Stage direkt zum Höhleneingang tragen und in den Fluss
abseilen
Anschwimmen zum Eingang flussaufwärts nur ganz am Rand möglich, in der Mitte des Cele starke Strömung, am Höhleneingang die Stages anlegen, bei 0 Sicht an Leine abtauchen, unten am Höhleneingang schön klar und wenig Strömung.
Dauer 80 Minuten, Sicht recht gut 10m, leichte Strömung, 300m, 40
Minuten rein, dann mit vielen Fotopausen und Rückenwind zurück,
Eingang sehr schön gegen grün-blau-braunen Hintergrund,
Führungsleine durch starke Strömung teilweise angescheuert und
einige Fixierungen losgerissen (neu fixiert), tolle Felsen,
braun-ocker Schichteinschlüsse, polierte Granitschieferplatten in
riesigem Felsblock, nach 170m Querleine zu unterem Gang.
Monika und Uwe nach Figeac zum Ecomarche (mit Tankstelle),
Grosseinkauf für die nächsten 2 Tage
Helmut 1,5h Fülldienst.
Kochen: Kartoffeln mit Lauchgemüse und Bratwurst
Aufbruch: 11:00h, Ankunft Cabouy 12:30h, zusammen mit der DLRG
Vechta.
Sehr hoher Wasserstand, total reißende braune Brühe stürzt das
Flussbett neben der Cabouy hinab.
Ohne nähere Erkundung weiter zur St. Saveur, die DLRG im Schlepptau. Das ganze bei mehr oder weniger strömenden Regen. Wasserstand im Quelltopf 30cm höher als Donnerstag, über das normale Ufer strömend. Der ausströmende Bach hat auch doppelte Fließgeschwindigkeit, ca. 23m/sec. Sicht scheint passabel. Anrödeln und rein um herauszufinden, ob ein Eintauchen in die Höhle durch die Engstelle möglich ist. Sicht ist durch aufgewirbelte Schwebteile und Sand < 2m. Gegen die Strömung ist Abtauchen bis auf ca. 20m möglich. Auf 21,5 m (Beginn der Sicherungs- / Zugleine) war ein Halten nur in Deckung des Felsblocks rechts neben dem Eingang möglich. Das ausströmende Wasser ist klar und wirbelt Sand und Steine mit einem Durchmesser von bis zu 5 cm mühelos mit. Der Sandhang scheint im permanenten Rutschen zu sein und die Strömung trägt alles wieder nach oben. Beim Wenden konnte man spüren, was mit "Waschmaschine" gemeint ist. Die Strömung drückt unerbittlich aus der Öffnung. Ein eventuelles Eindringen ist nicht nur nicht ratsam sondern auch gefährlich.
Wir haben den Tauchgang abgebrochen und in der Strömung im Quelltopf ausgetaucht. Nach 25 Minuten waren wir wieder aus dem Wasser und um eine Erfahrung reicher: "stecke niemals eine Katze in die Waschmaschine".
Auf dem Rückweg noch kurze Lageprüfung an Ressel und Landenouze. Oben an der Kurve der Bergstraße hat man einen schönen Blick auf den Fluss und Parkplatz. Der Cele sieht recht ruhig aus. Warum waren wir heute nicht hier beim tauchen? Ein einsamer Kanufahrer kommt stromabwärts. Nach der Geschwindigkeit zu urteilen gehört der wohl zur französischen Olympiamannschaft. Unten am Einstieg zur Ressel - der Fluss ist ruhig aber schnell. Nur was ist da für ein komisches Brummen und Brausen zu hören? Als wir hinten am Höhleneingang ankommen sehen wir die Bescherung: Stromschnellen, Wölbungen, hässlicher Auswurf. Jetzt ist klar wie der Kanute so schnell sein konnte.
An der Landenouze vergleichsweise ruhig. Der Wasserspiegel ist sogar etwas gesunken. Die Unterkante des Fensters ist nur noch zum Teil bedeckt. Jens und Sebastian erzählen am nächsten Tag, sie waren tauchen, es hätte keine Strömung und 5m Sicht gehabt.
Zum Abendessen fahren wir in die Stadt. Es regnet mal wieder. Das Zentrum ist wie ausgestorben. Die meisten Lokale haben geschlossen. Direkt nach der Brücke an der Ortseinfahrt liegt die "Auberge du Pont". Ein altes Hotel mit einem einfachen altertümlichen Restaurant. Es sind außer uns nur Hausgäste da. Von der Karte gibt's auch nicht, nur das Standardmenü zu 17,00€ ist zu haben. Alles recht einfach aber schmackhaft und preiswert: Brotsuppe, Kalbssteak oder Lammbraten mit Röstkartoffel, sehr guten Käse und Erdbeer-, Birnenkuchen sowie Apfel mit Blätterteig.
Aufbruch 10:30h: Zwischenstopp an der Ressel. Cele total braun und extrem schnell fließend. Auswurf an der Höhle genauso stark wie am Vortag.
Ankunft Truffe 12:30h (netto Fahrzeit 1:30). Beschreibung im Höhlenführer genau zutreffend, man fährt direkt durch ein Bauernhaus. Feldweg am Fluss teilweise überflutet. An der Truffe Parkmöglichkeit für 4-5 Autos. Höhlentrichter links der Straße. Ausfluss ist so stark, dass Betonrampe der Straße 10cm überflutet ist. Jens (aus W) und Sebastian (aus K) sind schon drinnen und testen. Fazit "absolut keine Chance". Ein paar Franzosen aus Orleans schauen vorbei, wissen auch keinen Rat wo sonst noch was gehen könnte…...
Weil wir schon mal so weit im Norden sind sehen wir uns die St. George (15km entfernt) auch noch an. Die Anfahrtsbeschreibung passt ebenfalls sehr gut, aber die Straße ist wegen Überflutung gesperrt (route barre). Mit dem Bus geht es trotzdem durch. Wäre nicht nötig gewesen, denn von weiter oben an der Straße (genau wo die GPS-Koordinaten enden) geht ein gut befahrbarer, kurzer Abzweig (ohne Beschilderung) direkt zur Brücke neben der die Höhle liegt. Auch hier treten enorme Wassermassen aus dem Berg aus. An Tauchen ist nicht zu denken.
Weitere 35 Minuten Fahrstrecke zur St. Sauveur. Auch hier ist der Wasserspiegel noch mal ein paar cm weiter gestiegen. Der Auswurfpilz hat sich weit nach links verschoben, was auf noch stärkere Austrittsgeschwindigkeit schließen lässt. Der Quelltopf hat auch deutlich an Fläche zugenommen und kommt uns jetzt schon auf dem Weg entgegen.
Um 17:00h sind wir zurück in Cajarc und starten einen letzten Versuch für diesen Tag an der Landenouze. Das Wasser reicht jetzt bis zur Mitte des Fensters und stürzt krachend in die Tiefe. Die Leiter ist fast bis zum Ende sichtbar. Das Betonbecken unten, das direkt von der Höhle gespeist wird und damit ein Anzeiger für die Klarheit der Höhle ist lässt Gutes hoffen. Wir spannen ein Seil quer über das Becken und lassen die Stages hinein geleiten. Im Becken hat es kaum Strömung. Wir springen mit den Doppelgeräten hinein und tauchen zum Grund. Hier hat es fast eine Strömung. Zurück auf 3m Stages holen und wieder runter. Jetzt an den beiden Engstellen pfeift es doch ordentlich. Aber nach kleineren Problemen mit ausgehender Lampe und abblasendem Automat schaffen wir es hinein. Die Sicht ist 5-7m. Der Boden mit Sand und Lehm bedeckt. Die Führungsleine ist an vielen Punkten lose und wir befestigen einige Punkte wieder. Der Gang fällt auf 21m ab um dann wieder leicht an zu steigen. Im vorderen Bereich ist die Decke teilweise sehr hoch und geht spitz zu. Die gelbschwarzen Felsen formen viele scharfe Ecken und Kanten. Die Leine ist teilweise schlecht gegen den Sandgrund zu erkennen. Bei mittlerer Gegenströmung drehen wir nach 40 Minuten um und sind 10 Minuten später am Ausgang. Gerät im Wasser ablegen und einfach am Rand hochstemmen. Fertig - doch noch ein richtiger Tauchgang.
Zurück um 20:15h zum Füllen und Kochen.
Abfahrt 11:00h zur Lageprüfung True Madamme. Der Bach hat noch mal deutlich an Wasser und Fliesgeschwindigkeit zugelegt. Jetzt strömt es auch aus der Höhle selbst massiv aus.
Damit bleibt nur noch die Landenouze. Ankunft am Tauchplatz um 14:00h. Ein Franzose aus Bretagne kommt gerade raus und berichtet von wenig Strömung und geringer Sichtweite. Wir ratschen noch etwas und warten, dass er uns den Parkplatz räumt. Wir lassen die Stages diesmal bis zum Brunnengrund runter und machen uns fertig. Um 15:00h stapfen wir zum Einstieg. Das Wasser im Brunnenschacht ist trüber als am Vorabend. Man sieht nur noch 4-5 Sprossen der Leiter. Die Unterkante des Fensters ist nur noch 10 cm hoch überflutet. Vom Beckenrand zum Wasserspiegel sind es ca. 40 cm.
Wir springen rein und tauchen auf den Grund ab. Uwe übernimmt zusätzlich Monikas Stage und taucht mit zweien durchs Loch. In bewährter Marschordnung folgt Monika, und Helmut sichert nach hinten. In der Vorkammer schon kaum Sicht aber auch fast keine Strömung. Hinter der Engstelle übernimmt Monika ihre Stage. Beim Wechseln auf den Automaten stellt sie fest, dass er Wasser zieht. Sie bleibt auf dem Rückengerät. Der Stageautomat ist atembar aber lästig.
Wir folgen der Leine und jeder von uns hat diesen Tauchgang bereits als Übungs-Tauchgang verbucht, da die Sicht nicht merklich besser wird. So haben wir auch leider gelegentlich Bodenkontakt bzw. hörbaren Deckenkontakt mit den Doppelgeräten oder den Stages.
Nach ca. 40 Minuten gibt Monika das Signal zum Drehen und wir lassen uns langsam gemeinsam mit dem Silt nach draußen treiben, wobei gelegentliche Zwischenstopps zum genauen Begutachten der Felsformation eingelegt werden. Irgendwie erinnert der Tauchgang an die Silt-Out-Übungen aus der Ausbildung, nur eben mit Silt und Maske auf.
Im Eingangsbereich lassen wir uns sehr viel Zeit und steigen langsam auf und vertreiben uns noch die notwendigen DEKO-Minuten im Becken. Erstaunlich wie unterschiedlich die Rechenmodell der Hersteller arbeiten. Monika und Helmut (beiden mit Schweizer Fabrikat) dürfen theoretisch nach dem Sicherheitsstopp aus dem Wasser und Uwe muss noch weitere 15 Minuten verweilen (taucht die finnische Marke, jedoch 2 unterschiedliche Modelle). Unterschiede sind uns bereits immer in den Seen aufgefallen aber hier in der Cave bei identischen Profilen ist der Unterschied eklatant. Bottom Timer und Run-time table wären die Alternative.
OK nach vielen Runden im Becken (Goldfischfeeling) raus aus dem Wasser, Doppelgeräte und Stages am Seil herausziehen und umziehen => NEIN warten, es regnet mal wieder sehr stark.
Regenpause abwarten und umziehen und dann ab zum zweiten Auto welches wir ca. 200 m Richtung Carjac hinter den 2 kleine Grundstücken auf der Wiese geparkt hatten und ab in den Supermark und zum Tanken.
Zu guten Abschluss gehen wir noch mal nach Cajarc ins Molino zum Abendessen. Das einfache Menü kostet 15,00€: Gemüsesuppe, Gänserilett oder Salatteller, Perlhuhn mit Röstkartoffel und jede Menge Knoblauch. Anschließend noch Käseauswahl oder Creme Caramelle. Der Hauswein für 8€ / L ist sehr gehaltvoll.
Bei strömenden Regen sparen wir uns den Spaziergang um den Hauptplatz und fahren zur Domaine zurück. Logbuch schreiben und …..
Endrechnung begleichen. Bei dem kalten Wetter haben wir mit den Elektroöfen über 300 kW verheizt, da fällt der Kompressor gar nicht mehr so stark ins Gewicht. Trotz billigem französischen Atomstrom macht das knapp 50 Euro.
10 Stunden Fahrt bis Campingplatz " TCS Camping Bern-Eymatt " (VW-Bus + 2 Erwachsene 22 €)
Weitere Bilder gibt's hier im Fotoalbum Lot.
Und auf
Uwe's Homepage